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Bitte um Nachsicht: Hier kann aus dem Mix meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Mietervertreter und gleichzeitig sonstigen Interessen, Reisen etc. eine oft ziemlich wilde Mischung entstehen.

Im weiteren Verlauf sind aber alle Beiträge, Fotos und Clips nach Themengebieten sortiert. 

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Beitrag vom 9.1.2011

Frau Sopherl wünscht "Profit Neujahr!"

... oder: Billig oder doch nicht, das ist hier die Frage...

 

Nein, nein, kein Grund zur Beruhigung. Es gibt sie noch, die Frau Sopherl!

Schad, dabei hätt der Herr Ex-Vizebürgermeister so gut schlafen können. Wo er doch jetzt sein Lager im Grünen aufgeschlagen hat.

Aber so? Wieder nix!

Muss er sich also auch für 2011 neue Sachen ausdenken, mit denen er uns Gemeindebautischisten eine Freude machen kann.

Und wie er die macht, die Freud, der Frau Sopherl!

Im konkreten Fall, indem er sich über die Wohnkostensenkung sein Kopferl zerbricht, sein stadträtliches.

Wie heißt es da so schön in der OTS-Meldung vom 12.12.2010?

"Die Stadt Wien setzt kontinuierlich Maßnahmen, um die Leistbarkeit der Mieten abzusichern."

Ah ja!

Und man bietet den wissbegierigen Mietern ein Servicetool an, einen Mietenrechner, der über die berechtigte Höhe der verrechneten Miete Auskunft gibt.

Wow!

Aber was liest sie da, die Frau Sopherl?

"Auf dem privaten Wohnungsmarkt gibt es wegen bundesgesetzlicher Regelungslücken Probleme, die zu übermäßigen Mietbelastungen führen können."

Auf dem privaten, soso!

"Während die durchschnittlichen Brutto-Mieten - also inklusive Betriebskosten und 10 Prozent Umsatzsteuer - rund 5,30 Euro pro Quadratmeter in Gemeindebauten und etwa 5,70 Euro im geförderten Wohnbau betragen, liegen sie in Privathäusern deutlich darüber."

Die Frau Sopherl kramt ihre Mietzinsvorschreibung für den Jänner 2011 aus der Kredenz, schaut und rechnet, ... rechnet noch einmal, schaut ... reibt sich die Guckerl, die Neujahrssekt-verquollenen, ...!

Also auf 5 Euro 30 pro Quadratmeter ihrer Luxusresidenz kommt sie nie und nimmer. Da stehen fast 100 Euro mehr auf dem Papier. Gut, sie ist halt nicht Durchschnitt, die Frau Sopherl, war sie noch nie!

Aber irgendwie macht sie das neugierig.

Sie tut halt einmal so, als täte sie auf dem privaten Wohnungsmarkt wohnen, dem Regelungs-luckerten, problematischen, und gibt brav alle Daten ihres Gemeindebau-Logis in den Online-Mietenrechner ein. Zack, aufs Knopferl gedrückt ... und, und ...??!!

Na wusch! Gut 100 Euro mehr tät sie zahlen, in einer privaten Wohnung.

Da freut sie sich aber, die Frau Sopherl.

Aber halt! Das sind ja nur die Hauptmietkosten. So geschwind, wie es ihre alten Tag zulassen, hupft sie rüber zur Mietervereinigung, nur virtuell versteht sich, und addiert die dort ablesbaren Betriebskosten dazu. Diejenigen, wenn sie privat dort wohnen täte, wo sie wohnt, die Frau Sopherl. Da schau her! Jetzt macht die Differenz auf einmal nur mehr etwa 60 Euro aus.

"Für die Bruttomiete kommen noch die Betriebskosten mit durchschnittlich Euro 1,70 pro Quadratmeter und 10 Prozent Mehrwertsteuer hinzu." weist er hin, der Herr Doktor Ludwig.

Mei, tät sie sich auf die Schenkel klopfen, die Frau Sopherl, wenn ihre Betriebskosten nur die 1,70 pro Quadratmeter wären!

"Im Gegensatz zu privaten VermieterInnen verzichtet die Stadt auf rechtlich zulässige Zuschläge", wie Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig betont.

Und die Frau Sopherl betont, dass die Gemeinde gar nicht so viel abschlagen könnte, dass es die höheren Betriebskosten wettmacht.

Und insgesamt?

Da gibt es doch auch so einen Rechner, Hauptmietzins und Betriebskosten zusammen!

Tipptipptipp.

Na, aber hallo? Jetzt auf einmal sieht die Frau Sopherl da auf ihrem Monitor um 25 Euresen weniger stehen, als sie allmonatlich an Wiener Wohnen löhnt. Das ist doch sonderbar!

"Ein Preisanstieg innerhalb der vergangenen Jahre ist zu beobachten und nicht immer lassen sich diese Mietpreise durch gesetzlich berechtigte Zuschläge erklären." schreibt er, der Herr Stadtrat.

Die Frau Sopherl kommt wieder einmal ins Grübeln: Ist das denn wirklich nur beim privaten Wohnbau so? Hach, diese Falten, längs und quer, erinnert ihr euch noch?

Die Frau Sopherl fragt sich schon einmal, ob sie sich über die anscheinend günstigeren Hauptmietzinskosten freuen soll. Denn dem gegenüber steht ein gewaltiges Hauptmietzinsdefizit für den Gemeindebau, in dem sie wohnen tut. Das bedeutet für die Mieter nämlich: Bei der nächsten gröberen Sanierung krachts im Gebälk, dem anscheinend so Hauptmietzins-günstigen, und zwar gewaltig. Und wenn sie sich so anschaut, wie ihr Palais beinander ist, ihr Gemeinde-Gebautes, ... na servas! Was nutzt also ein günstiger Hauptmietzins auf Dauer, wenn der Hausherr oder Verwalter damit nicht auch vernünftig haushaltet?

"Die Stadt Wien bietet mit der Schlichtungsstelle der MA 50 eine unabhängige Service- und Beratungsstelle zur Durchsetzung der Rechte von MieterInnen und VermieterInnen, zum Beispiel im Bereich der Mietzinsüberprüfungen."

Ah ja!

Wie diese "unabhängige Service- und Beratungsstelle zur Durchsetzung der Rechte" funktioniert, wenn es um Wiener Wohnen geht, das hat sie doch letztens irgendwo gelesen. Wo war das noch mal gleich?

Und wenn dann noch so "unabhängige" von Amtswegen bestellte Sachverständige beigezogen werden, bei §18-Sanierungen zum Beispiel, wie der Wohnfonds Wien, dann braucht die Frau Sopherl wenig an Glaskugel-Gschau, um draus die Chancen von Mietern herauszuklabüsern, die sich gegen aufs Aug gedrückte Hauptmietzinserhöhungen wehren.

"Im geförderten Wiener Wohnbau oder im stadteigenen Bereich der Gemeindewohnungen gibt es keine Maklergebühren, keine Lagezuschläge und auch keinen Wiedervermietungseffekt, der die Mieten nach oben schnellen lässt. Für Gemeindewohnungen werden generell in der Neuvermietung nur maximal 90 Prozent des gültigen Richtwerts herangezogen." schreibt er, der Herr Stadtrat.

Wie nobel!

Dass Wiener Wohnen aber deswegen bei Wohnungsweitergabe-Möglichkeiten so spendabel ist, weil man damit zwar die Mietanhebungen durchboxt, aber gleichzeitig bestimmte Kosten vermeidet bzw. auf den Mieter überwälzt, die normalerweise bei einer Neuvermietung anfallen, das entfällt ihm bei der Gelegenheit doch glatt, dem Herrn Doktor.

"Die Stadt Wien hat in ihrem Einflussbereich ihre Hausaufgaben erfüllt ... ." meint er, der Herr Doktor Ludwig.

Nein, hat sie nicht, meint die Frau Sopherl!

Davon, dass man allen Seiten viel Ärger und unnötige Kosten ersparen würde, ganz zu schweigen!

Und sie fragt sich weiter, die Frau Sopherl, wie Durchschnittswerte zustande kommen, stadträtlich verkündete.

Wird da nicht ihre eigene Miete, die gar nicht durchschnittliche, mit Uralt-Mietverträgen aufgerechnet, die aus Zeiten stammen, wo sozialer Wohnbau wirklich noch sozial war oder wo in vielen Fällen aufgrund von OGH-Entscheidungen die Kategorie der Wohnungen herabgesetzt werden musste? Sie erinnert sich da an diese Geschichte mit den Ölanstrichen in den Badezimmern. Schon ein Zeiterl her, aber im Alter leidet eben nur das Kurzzeitgedächtnis.

Und bedeutet das nicht, dass mit jedem Tag, mit jedem Wegsterben oder Ausziehen eines "Alt-Mieters" der Wiener Wohnbau, der soziale, ein wenig weniger sozial wird?

Ist der soziale Wohnbau ein Relikt aus dem vorigen Jahrhundert, den man seitens der Verantwortlichen bei Wiener Wohnen und in der Stadtregierung leider nicht gleich ganz abschaffen konnte?

Na ja, so gesehen: Profit Neujahr!

 

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