Die Frau Sopherl und ihr Spiegelbild

[Gerhard]

Beitrag vom 7.2.2012 

Die Frau Sopherl und ihr Spiegelbild

... oder: Ein Zwilling kommt selten allein.

Die Frau Sopherl schaut ein bisserl verwirrt. Naturbelassen eben.

Aber noch verwirrter schaut es retour - aus dem Spiegelbild vor ihr.

Hat sie abgenommen? Na, schön wär's, grad nach den Feiertagen! Aber wenn sie so auf die Waage steigt, dann sagt die was ganz anderes. Auch wenn es noch keine Brückenwaage ist.

Also was ist das da, vor ihr? Irgendwie kommt sich die Frau Sopherl in ein Spiegelkabinett versetzt vor, im Prater. Weil da zerren diese Glasdinger auch hin und her an ihr. Besser gesagt an ihrem Spiegelbild.

Aber sie ist ja nicht im Prater. Wenn auch nicht ganz so weit entfernt davon. Sie steht in der Adalbert Stifter Straße herum, im Zwanzigsten, vor dem Franz-Koblizka-Hof. Dort haben ein paar Leuten - netten, bemühten und auch erfolgreichen Mieterbeiräten - ein paar der Sophistischen Schmankerl so gefallen, dass sie die auch auf ihre Homepage kopiert haben.

Nein, nicht dass sie das stört, die Frau Sopherl. Im Gegenteil: Sie freut sich, wenn's gefällt und das Buchstabengewürfel gut bei den geehrten und geehrtInnen Lesern ankommt. Richtig gebauchpinselt fühlt sie sich sogar.

Aber da hat sie was entdeckt, was ihr ganz und gar nicht Original-Sophistisch vorgekommen ist. "Die Botschaft....." nennt sich das. Mit was Getextetem über die Wiener Wohnen Reform, und was sie so sagen tät, die Frau Sopherl, wenn sie was sagert, über diese Reform. Hat sie eh schon - und wird sie noch - wenn's einmal was Reformiertes gibt, was WIRKLICH Reformiertes. Aber halt nicht so ... also, ... nicht das ORIGINAL. Nein, nicht die Reform, die Frau Sopherl im Original.

Sie hat auch nicht diese "Neujahrs Botschaft" vertippselt. Abgesehen davon, dass sie, die Frau Sopherl, "Neujahrsbotschaft" zusammenschreiben würde, und nicht aus einander.

Nein, mit fremden Federn will sie sich nicht schmücken. Auch keinen Alt-Wienerischen Bahöö drum herum machen. Wo doch einiges an Wahrem aus den Texten herauszuklauben ist, wenn man genau hinschaut. Und wo man (= werauchimmer) sich so bemüht hat, wie sie, die Frau Sopherl, zu klingen und sogar noch dazu so auszuschauen. Werauchimmer (= man) auf die gar krause Idee gekommen sein mag, so wie die Frau Sopherl ausschauen zu wollen. Sie selber bemüht sich ja eher, NICHT wie die Frau Sopherl auszuschauen, ehe sie einen Fuß auf die Straße setzt. Oder gar alle beide.

Aber dieser/dieserin Werauchimmermanfrauseinmag ist halt nicht die Frau Sopherl.

Und die Frau Sopherl umgekehrt keine Erika, Kreszenzia, Ludmilla oder Geraldine.

Sie ist und bleibt - Sie wissen's eh - nur die Frau Sopherl.