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Bitte um Nachsicht: Hier kann aus dem Mix meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Mietervertreter und gleichzeitig sonstigen Interessen, Reisen etc. eine oft ziemlich wilde Mischung entstehen.

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Beitrag vom 23.6.2010

Frau Sopherl und S/M-Perversionen

... oder: Zahlen oder Nicht-Zahlen, das ist hier die Frage!

 

Sie gesteht es freimütig, die Frau Sopherl, sie steht auf S/M.

Gell, das hätten Sie jetzt nicht von ihr gedacht? Sowas aber auch! Na Pfui!

Leute, es kommt noch schlimmer: S/M steht da nicht für Sado-Maso - wär ja schon pervers genug. Es steht für Statistik und Meinungsumfragen. Anlass, diese Neigung einzugestehen, ist die Frohbotschaft, dass die Jahresabrechnung 2009 für fast drei Viertel der Gemeindebau-BewohnerInnen ein positives Ergebnis bringt. Sie erhaltendurchschnittlich 97 Euro rückerstattet. Nur für rund 28 Prozent der MieterInnen ergibt sich aus der Betriebskostenabrechnung 2009 eine Nachzahlung von durchschnittlich 66 Euro.

Na, ist doch prima! Die Leut bekommen von Wiener Wohnen Geld zurück. Auf Grund guten Wirtschaftens der Hausverwaltung. Ist doch super!

Wobei .... kennen Sie die schon, diese Runzeln, so längs und quer ... auf der Stirn ... der von der Frau Sopherl?

Also lassen wir einmal beiseite, dass diese Rückzahlungen und Guthaben oft aus Abrechnungsfehlern und noch viel fragwürdigeren Hoppalas der vergangenen Jahre resultieren, die sich die Mieter oft erst mühsam erstreiten mussten, ehe die gut wirtschaftende Hausverwaltung sich dazu bequemt hat, die schon kassierte Kohle wieder herauszurücken.

Ja, echt, auch das fließt in diese Statistikwerte ein.

Reden wir auch nicht drüber, dass eine Rückzahlung nach der Jahresabrechnung auch daher stammen kann, dass man den Mietern vorher zuviel an Vorschuss abgeknöpft und sich so einen Gratis-Kredit verschafft hat, um als finanzmarode Institution noch ein Jahr über die Runden zukommen. Wie sagt der Herr Doktor Ludwig pflegeleicht dazu? "Eine verantwortungsbewusste Hausverwaltung schafft Vorsorge für alle Eventualitäten, die bei einem Wohnhaus auftreten können. Damit soll gewährleistet werden, dass die Mieterinnen und Mieter nicht plötzlich mit drastisch erhöhten Betriebskostennachzahlungen konfrontiert werden."

Ah ja, freilich!

Aber gut, die Frau Sopherl möchte darüber gar nicht reden, sondern lediglich darüber, wie solche Frohbotschaften und Statistikwerte eigentlich nachvollziehbar sind. Denn ihr fällt der oberste Meinungsforscher-Wahlspruch ein: Traue keiner Statistik, die du nicht eigenhändig manipuliert hast.

Ist doch schlimm, würde man meinen, die Frohbotschaft eines Vizebürgermeister anzuzweifeln, der so viel Gutes für uns tut. Aber wie Subtitelte der Herr Doktor Ludwig in seiner Meldung selber?

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Na also!

Und leider Gottes: Der Frau Sopherl fallen so viele Frohbotschaften ein, deren nähere Analysen einer immer so wohlgestylten Frau wie ihr manchen teuren Friseurbesuch erspart haben. Denn da hat es ihr für mehrere Wochen Naturwuckerln gedröselt.

Gestern erst!

Da hat doch der Herr Gemeinderat Gerstl einen Abriss von St. Hanappi gefordert und verlauten lassen, dass sich in einer repräsentativen Umfrage der ÖVP unter der Bezirksbewohnern im Februar dieses Jahres 52 Prozent für den Neubau ausgesprochen haben. 39 Prozent sollen dagegen gewesen sein, weitere neun Prozent keine klare Meinung zu dieser Frage gehabt haben.

Die Frau Sopherl hat daher ihre tief-violette Seele überwunden, die ihr einreden wollte, dass diese Rapidler überhaupt kein Stadion brauchen. Sie hat sogar ihre paar Bekannten aus Hütteldorf angerufen und sie gefragt, was es denn mit der repräsentativen Umfrage auf sich hätte. Und schau an, schau an: Die Leute da draußen im wilden Westen wussten gar nichts von dieser Befragung. Komisch, nicht?

Solche Begebenheiten schüren eben das Misstrauen der Frau Sopherl, gegenüber allen, die recht freizügig mit Beträgen und Prozentwerten um sich schmeißen. Vor allem, wenn man diese Zahlen in keiner Weise nachprüfen kann.

Jetzt auch in dem Fall, bei der Jahresabrechnung für 2009: Wenn Sie nix zurückbekommen, als einzelner Mieter oder Gemeindebau, dann haben Sie halt Pech gehabt und zählen zu den 28 Prozent, die nachzahlen müssen. Und wenn's sogar mehr ist, als die 66 Euro, die Sie berappen müssen, dann haben Sie halt besonderes Pech gehabt und liegen über dem Durchschnitt. Pech - aber freuen Sie sich mit den anderen. Denn Wiener Wohnen hat so gut für sie alle gewirtschaftet.

Die Frau Sopherl erinnert sich vage an immer wieder auftauchende Forderungen, die Abrechnungen und Einzelwerte sollten pro Gemeindebau und Jahr offen gelegt werden. Alle Abrechnungen - für alle Mieterbeiräte, damit man sich ein Bild machen kann, wo man denn so liegt, mit seinen Zahlen und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt. Wo man noch arbeiten muss und wo man schon recht zufrieden sein kann, mit seinem Ergebnis. Das wär doch was! Da würde die Frau Sopherl applaudieren.

Echt und ehrlich.

Aber was ist denn geschehen, mit solchen Forderungen nach echter Transparenz und einer möglichen Situationsanalyse?

Dumm und taub hat sie sich gestellt, die Hausverwaltung, die so gut wirtschaftet. Und der zugehörige Herr Stadtrat sowieso. "Transparenz und Offenheit gegenüber den Mieterinnen und Mietern zeichnen eine gute Hausverwaltung aus", wie Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Michael Ludwig betont.

Ah ja!

Na gut, es ist viel Arbeit, so ein Vergleichswerk auf die Beine zu stellen.

Aber aufwändiger, als mit einem Büro mit Radln durch die Lande zu kutschieren und einen auf Schönwetter zu machen?

Echt?

Und was tut der Rest der Landschaft zu dem Thema?

Die für uns alle so bemühte Mietervereinigung kümmert sich, wie jedes Jahr, in ihrem periodischen Betriebskostenspiegel und angebotenen Vergleichsrechner um alles, was nicht "Gemeindebau" heißt.

Was macht oder meint die ach so aktive Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte dazu? Na, lesen Sie nach: Derzeit zumindest gar nix! "Parallel dazu geben vor allem auch Mieterschutzorganisationen kompetente Auskünfte und unterstützen bei notwendigen Beeinspruchungen."

Ah ja!

Noch etwas springt der Frau Sopherl in die Pupille, in dem OTS-Text vom Herrn Doktor Ludwig: Einerseits das Wirrwarr zu den Fristen für Betriebskostenüberprüfungen und Beeinspruchungen. Äpfel, Birnen, Zwetschgen - alles Obst! Und andererseits diese komischen Hinweise, wo man Auskünfte und Informationen zu den Betriebskostenabrechnungen bekommt. Eigentlich hätte die Frau Sopherl geglaubt, dass für solche Auskünfte und Details zur Rechnungslegung ausschließlich ihr Kundendienstzentrum zuständig wäre und nicht ein ihr nicht bekanntes InfoCenter "Alles rund ums Wohnen" oder die Mieterhilfe. Hat uns der Herr Vizebürgermeister da eine Veränderung in der Zuständigkeit und im Ablauf unterschlagen? Dann weiter hinten im Text tauchen doch die Kundendienstzentren und die Hotline auf ... als wenn es nicht auch ohne solche "Klarstellungen" schon schlimm genug wäre!

Grauslich schauen sie schon wieder aus, diese Längs- und Quer- .... sie wird sich bald liften lassen müssen, die Frau Sopherl, oder besser noch: bügeln.

Die Rechnung dafür wird sie dem Herrn Doktor Ludwig schicken.

 

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