Frau Sopherl und die Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte

[Gerhard]

 

Beitrag vom 19.2.2010

Frau Sopherl und die Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte

 

... oder: Warum der Hansi vielleicht doch nicht die Heidi ist - nicht einmal im Stimmbruch

 

Ha, was ist denn das?

„Mit dem Verein sollte eine zentrale Struktur geschaffen werden, die Mieterbeiräte in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. ... Der Verein setzt sich für die Förderung von Mietermitbestimmung und besserer Nachbarschaft sowie die Verbesserung der Wohnsituation zum Ziel. ... Wo wir der Auffassung sind, dass die Vermieterseite Bestimmungen und Spielregeln der Mietermitbestimmung nicht einhält, werden wir tätig. Wir nutzen unsere Kontakte und die gemeinsame Kraft unserer Mitglieder, um sicher zu stellen, dass Mietermitbestimmung nicht nur in der Theorie existiert, sondern auch praktisch funktioniert. ... Die Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte ist eine unabhängige und überparteiliche Organisation. ... Die Mitgliedschaft ist kostenlos.“

Hei, großartig! Genau das, was aktive Mieterbeiräte brauchen!

Die Frau Sopherl ist begeistert.

Endlich eine unabhängige, überparteiliche Plattform, die Mieterbeiräte untereinander vernetzt und sie in ihrer Arbeit unterstützt, die der Mietermitbestimmung zu tatsächlichem Leben verhilft und gegen Vermieter aktiv wird, die sich um Mietermitbestimmung nicht scheren.

So weit, so gut.

Aber nur so weit!

So weit man nämlich nicht weiterliest: „Die Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte wird von der größten Mieterschutzorganisation des Landes, der Mietervereinigung Österreichs unterstützt, die unserer Organisation in der Startphase kostenlos Räumlichkeiten und Büroinfrastruktur zur Verfügung stellt.“

Sagts, ist die Mietervereinigung nicht diese Organisation, die plötzlich einen Blindheitsanfall bekommt, wenn sie auf einer Mieterbeschwerde irgendwo „Wiener Wohnen“ im Text vorfindet?

Die, die plötzlich hinter das Grundschulwissen im Rechnen zurückfällt, wenn sie die Abrechnung eines Gemeindebaus zur Überprüfung erhält?

Die mit der ultimativen Beißhemmung, wenn das Knocherl vielleicht zum Haxerl eines Stadtrates gehört?

Und der Präsident der Mietervereinigung ist gleich noch einmal wer?

GR Georg Niedermühlbichler.

Hmmm, der Name sagt der Frau Sopherl doch etwas!

Sagts einmal, ist das nicht der, der in seinem frenetischen Beifall mit dem Herrn Doktor Stürzenbecher nur so wetteifert, wenn der Herr Doktor Ludwig ab und zu das Gsatzerl „Wiener Wohnen“ fallen lässt?

„GR“ steht doch für „Gemeinderat“, gell? Und für wen besetzt der Herr Präsident-Gemeinderat-Vereinigungsförderer schnell noch einmal sein Polstersesserl? Ist das nicht die Partei, die derzeit per absoluter Mehrheit für den angeblich größten Hausverwalter Europas verantwortlich zeichnet?

Ah ja!

Und mit dieser Unterstützung hat sich – bei kostenlos zur Verfügung gestellter Büroinfrastruktur – in deren Räumlichkeiten - eine unabhängige, überparteiliche Plattform gebildet ...

.... na ja, Wunder gibt es ja .... wenn auch überschaubar wenige, wenn’s um Wiener Wohnen geht ....

.... und der Hansi Hinterseer ist in Wirklichkeit die Heidi Klum im Stimmbruch!

Okay, okay!

Es könnte ja sein.

Also schaut die Frau Sopherl einmal nach, welche Nachrichten sich in den Meldungsteil der Mietervere...., tschuldigung, Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte verlaufen haben ....

Ha! Die Frau Sopherl hat auch einen kritischen Beitrag gefunden ... ah nein, das ist nur das Impressum.

Aber da jetzt ... wieder nix, das ist das Anmeldeformular.

Und sonst ??

Also ehrlich, Leute, da bietet ja die Homepage der Mietervereinigung mehr. Und das ist ja schon echt ein Kunststück!

Hoppala, was ist denn das?? Die Frau Sopherl glaubt, sie sieht nicht recht!

„MIETERINFO – Zeitschrift des Mieterbeirats ... (irgendwo)“
Mit der Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte als Herausgeber im Impressum.

Und was soll das noch einmal gleich? „Wir wollen unseren Mitgliedern diese Sorgen um Punkt, Beistrich und Kosten der Mieterzeitung abnehmen.“ schreiben sie, die von der Vereinigung, „Damit sie sich voll darauf konzentrieren können, wofür sie von den Mietern gewählt wurden: zur Vertretung ihrer Interessen!“ schreiben sie.

Ah ja!

Als Neugierdsnaserl, das die Frau Sopherl bekanntlich ist, hat sie sich ein solches Meisterwerk der Weltliteratur besorgt.

Und was findet sie?

Einen kritischen Beitrag .... ah nein, das ist nur die Auflistung der Mieterbeiräte in diesem Bau.

Und der Rest? Jubelbeiträge der Vereinigung, nein, der anderen Vereinigung auch, vom Doktor Ludwig, eh klar, und von Wiener Wohnen, na sowieso!

Also fragt sich die Frau Sopherl a la Schweigen des Döner: Was ist es in sich selbst?

Ist es vielleicht gar der Versuch des Ludwig-Imperiums, einen Gegenpol zu Mieterbeiräten und Mietern zu setzen, die langsam immer munterer werden und sich nicht alles gefallen lassen? Die nicht einmal mehr zurückschrecken, wenn der Kontrahent Wiener Wohnen heißt und man gegen die scheinbare Allmacht der Stadt Wien anzutreten hat?

Ist es nach einer sündteuren Jubel-Flut in den Medien - um unser Steuergeld - die nächste Stufe, um Gemeindebaumieter ruhig zu stellen und in einer scheinbaren Wohlfühlwolke einzuhüllen? Für solche maßgeschneidert, die ihr Hirn in der Garderobe abgeben und ab dann auswärts denken lassen?

Der Frau Sopherl kommts so vor!

Schade, furchtbar schade, denn eigentlich wäre so eine Vereinigung ebenso dringend notwendig, wie die Mieterbeirats-Homepage der Stadt Wien und wie die Mietervereinigung als effektive Vertretung ALLER Mieter gegen ALLE Vermieter / Verwalter.

Wenn all diese Kreationen tatsächlich das wären oder täten, was sie sollten bzw. vorgeben zu tun!

Es stimmt schon, Kritiker schießen manchmal übers Ziel. Man muss ihnen nicht alles glauben.

Zumindest mit selbem Maß müssten aber die Wahrheiten solcher Leute gemessen werden, die gerade am Drücker sitzen – und für die alles in bester Ordnung zu sein scheint.

Die Frau Sopherl meint:

Machen Sie sich selber IHR EIGENES Bild. Es ist schließlich auch Ihr eigenes GELD und Ihre eigene WOHNUNG. Behalten Sie Ihren klaren Verstand und Ihre eigene Urteilsfähigkeit.

Auch zu diesem Beitrag von der Frau Sopherl.