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Bitte um Nachsicht: Hier kann aus dem Mix meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Mietervertreter und gleichzeitig sonstigen Interessen, Reisen etc. eine oft ziemlich wilde Mischung entstehen.

Im weiteren Verlauf sind aber alle Beiträge, Fotos und Clips nach Themengebieten sortiert. 

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Gerhard Kuchta hat ein Foto gepostet:

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Beitrag vom 11.4.2010

Frau Sopherl: Abgerechnet wird zum Schluss! Oder ????

... oder: Über die Endgültigkeit von Längs-, Quer- und Schrägrunzeln

 

Die Frau Sopherl hat grad ihre Stirnrunzeln. Grauslich schaut sie aus, wenn sie ihre Stirnrunzeln hat. Deswegen hat sie die gar nicht gerne!

Ja, warum hat sie denn schon wieder welche?

Weil sie jetzt innerhalb kurzer Zeit schon von mehreren Fällen gehört hat, in denen Wiener Wohnen nach einer gröberen Sanierung keine Endabrechnung gelegt hat. Noch nicht, gar nicht, oder was auch immer man aus einer Glaskugel halt herausbuchstabieren kann.

Und das lässt sie die Stirn runzeln, denn sie fragt sich: Wieso?

Ist das technische und kaufmännische Personal schlicht so überfordert, dass es hinten und vorne mit der Arbeit nicht mehr nachkommt?

Das könnte schon sein.

Aber bitte, dann sollte man diese Leute lieber in Ruhe ihre Arbeit machen lassen, statt sie in bunten Bussen quer durch die Landschaft zu karren, nur damit sie vor Ort freundliche Nasenlöcher machen. Denn zu viel mehr reicht es bei der quasi Null-Ausstattung dieser umweltverpestenden Bürokammerl sowieso nicht.

Dann sollte Wiener Wohnen sein, nein, eigentlich unser Geld lieber in die Verbesserung der Verwaltung und Systeme investieren, statt dass uns von jeder zweiten Plakatwand in Wien ein liebes Mäderl erklärt, dass sie mit dem Frechdachs neben ihr auf der roten Gartenbank nur dann Gut-Freund ist, wenn er die Hausordnung einhält.

Aus dem Leben gegriffen, der Satz! Oder?

Wem, fragt sich die Frau Sopherl ganz nebenbei, fällt eigentlich so ein Blödsinn ein?

Ah, dem Herrn Kalina und seinen Kreativisten! Kalina? Josef Kalina? Den Namen kennt sie doch, die Frau Sopherl. Wo hat sich denn der bloß früher seine Sporen verdient, dass er dann die Ehre bekam, sich durch solch...... großartige Schöpfungen auszuzeichnen?

Aber die Frau Sopherl ist grad ein wengerl vom Thema abgerutscht. Tschuldigen! Bei den Sanierungen waren wir ja, den nicht abgerechneten.

Zu denen sich die Frau Sopherl fragt, ob da mehr dahinter steckt, als nur Zeitverzug und Überforderung.

Es könnt ja gut sein, dass diese Endabrechnungen im Ergebnis ganz furchtbar grauslich ausschauen, grauslicher noch als die Stirnfalten von der Frau Sopherl. So grauslich sogar, dass man sie vor den Gemeinderatswahlen lieber nicht herzeigen will.

Nein, nicht die Frau Sopherl, die Abrechnungen!

„Dann ist es ja eh besser, wenn sie sich mit dem grauslichen Ergebnis Zeit lassen. Brauchen wir nicht so schnell etwas nachzahlen!“, könnte mancher Mieter sagen.

Na ja, denkt sich die Frau Sopherl, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wenn die Abrechnung grauslich ausschaut, dann wird auch die neue Spitzenbesetzung den Mietern Sekunden nach der Inthronisierung die bittere Abrechnung unters Naserl halten.

Oder aber, die Stirn der Frau Sopherl verrunzelt sich noch tiefer, was, wenn die Mieter sowieso schon mehr gelöhnt haben, als eine korrekte, angemessene Bauabrechnung ausgemacht hätte?

Hat sich denn auf Mieterseite schon wer die Mühe gemacht, eine korrekte Differenzrechnung aufzustellen? Nämlich was ohne Sanierung an Miete bezahlt worden wäre, und was man tatsächlich über die Jahre aus dem Börsel hat nehmen dürfen, als Mietergemeinschaft insgesamt?

Die Frau Sopherl zweifelt daran, schon weil die Verrechnungsmodalitäten in der Hauptmietzinsverrechnung immer wieder geändert und die Kategoriemietzinssätze angehoben worden sind. Außerdem kugeln in so einem Gemeindebau meistens genügend Wohnungen herum, weshalb kaum wer den Überblick haben und sich diese Sch....hack’n antun wird.

Es könnt aber auch gut sein, dass Wiener Wohnen, grad in Zeiten, wo sich die Kartellitis breit macht und immer mehr Ungereimtheiten ungereimt bleiben, bloß ziemlich wenig Gusto auf pingelig durchforstete Endabrechnungen hat. Weil manche Mieter sich allmählich ein wenig umgehört haben und dem Verwalter beim Legen von Abrechnungen aller Art etwas genauer auf die Finger schauen.

Und weil so ein paar Gschaftlhuber von Mieterbeiräten ihren Titel nicht nur auf einem bunten Gratis-Visitenkarterl der Vereinigung Wiener Mieterbeiräte tragen wollen, sondern ihre Verpflichtung wirklich ernst nehmen, tatsächlich für die Mieter und ihre Bedürfnisse da zu sein. Eine korrekte Abrechnung gehört da eben auch dazu. Wenn diese Vereinsmeier auf einmal nicht wirklich so akkurat als Feigenblatt fungieren, wie unser aller Hausherr das gerne hätte, sondern sich über eine Endabrechnung hermachen ... da könnt ja, ... wenn nicht sogar, ... na prack!

Aber das sind natürlich nur lauter Vermutungen von der Frau Sopherl. Mit genauer Recherche ist da diesmal gar nix. Wo nix berechnet und belegt wird, hat der Kaiser ’s Recht verlor’n. Klar ist halt nur die Unklarheit.

Aber welcher Grund auch immer es ist, anscheinend scheint Wiener Wohnen darüber nicht gern reden zu wollen. Jedenfalls werden die Sprechblasen zunehmend inhaltsloser, wenn dieses Thema irgendwo zur Sprache kommt.

Und dabei müsste die Frau Sopherl eigentlich auch Querfalten zu ihren Längsfalten auf der Stirn bekommen.

Weil doch meistens auch Fördergelder mit im Spiel sind, gesetzlich geregelte. Solche, die nach einer ganz strengen Kontrolle ihrer Verwendung schreien. Normalerweise. Wenn die Frau Sopherl irgendwo in der Landschaft herumsanieren würde.

Aber irgendwie, kommt der Frau Sopherl vor, halten bei Wiener Wohnen auch diese Fördergeld-Spendierer still.

Warum denn das?

Ha, die Frau Sopherl hat eine Antwort gefunden!

Weil vielleicht der Onkel Fördergeldgeber die spendierten Hunderter nicht aus seinem eigenen Geldbörsel brennt? Weil auch der liebe Onkel Bürgermeister, der uns immer wieder strahlend berichtet, wie viel an Förderungen und Zuschüssen für irgendwas grad wieder erhöht worden wäre, die bunten Scheinchen nicht in der Zentralkopierstelle des Rathauses drucken lässt?

Diese Milliönchen, die da spendabel ausgeschüttet werden, verrät Euch die Frau Sopherl, stammen vielmehr aus Eurer eigenen Hosentasche. Halt nicht der linken, sondern aus der rechten. Ist das nicht nett?

Denn dort, wo unsere Stadt und ihre Verwalter die Chance hätten, dass wirklich ein paar Milliönchen von irgendwo anders hereintröpfeln, da dürften sie ein nicht so glückliches Handerl beweisen:

Die Stadt Wien – die unter anderem das Rechenzentrum und Kanalanlagen verkauft und zurückgeleast hat – hat einen Teil ihrer Verträge bereits aufgelöst. „Die Wiener Linien müssten derzeit noch rund 500 Millionen Dollar an Krediten besichern. Das kann nicht mehr über Banken und Versicherungen laufen, weil das erforderliche Rating fehlt, sondern über den Kauf von US-Staatsanleihen oder Credit Default Swaps. Die Kosten dafür betragen mittlerweile über zehn Millionen Dollar“, erklärt Martin Margulies von den Grünen. „Das Restrisiko liegt bei den Wiener Linien bei 150 Millionen Dollar, bei der Stadt Wien bei 130 Millionen.“

Und das da hat sie auch gefunden, die Frau Sopherl:

Die Stadt Wien hat im Jahr 2008 Wertverluste von rund 200 Millionen Euro bei ihren Beteiligungen hinnehmen müssen. Bei "Aktien" ist ein Minus von 198,45 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen. Der Depotwert ist auf nunmehr 133,35 Millionen Euro abgesackt, heißt es in einem Artikel der Wiener Zeitung, der sich auf eine dem Rechnungsabschluss der Stadt angefügte Abrechnung beruft.

Aber zum Glück haben wir ja ExpertInnen, die sich da so richtig gut auskennen:

Im Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) wurden die Zahlen bestätigt, jedoch wollte man von "Verlusten" nicht sprechen. Es handle sich bei den Kursdifferenzen vielmehr um eine Wertdarstellung zu einem bestimmten Stichtag. Solange nichts verkauft werde, gebe es keine realen Verluste. Zudem betonte ein Brauner-Sprecher, dass die Stadt in keinerlei Aktien oder Aktienfonds investiere. Bei den entsprechenden Veranlagungen gehe es um strategische Beteiligungen wie etwa an dem Flughafen Wien, die den Standort der Bundeshauptstadt langfristig sichern sollen.

Zudem könne der Wertverfall von 200 Millionen Euro nicht mit den Spekulationsverlusten der Bundesfinanzierungsagentur ÖBFA verglichen werden. Dort sei mit liquiden Mitteln und mit dem Zweck einer primären Gewinnabsicht spekuliert worden. Im Wiener Fall gehe es jedoch um das langfristige Ziel, den Standort gut aufzustellen.

Ah, da ist die Frau Sopherl aber beruhigt!

War sie, beruhigt nämlich.

Sie hätte nicht weitergraben sollen, zu dem Thema. Dann hätte sie das da auch nicht gefunden:
Eine peinlich genaue Analyse aller Gefahren, die bei Finanzgeschäften von Bundesländern auftreten können, verlangt der Rechnungshof (RH) in einem Rohbericht, der der "Wiener Zeitung" vorliegt. Das vertrauliche Dokument befasst sich – neben Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg – vor allem mit der Stadt Wien. Insgesamt sei das Risikomanagement in den "überprüften Gebietskörperschaften nicht durchgängig professionell aufgebaut" gewesen, kritisieren die RH-Prüfer. Der Vorab-Bericht bezieht sich auf die Jahre 2004 bis 2008.

Zur Bundeshauptstadt heißt es: "Die Stadt Wien führte keine Risikoanalysen und Risikobewertungen ihres Schuldenportfolios durch. Sie war daher über die bestehenden Risiken ihrer Finanzierungen in Form aussagekräftiger Risikokennzahlen nicht informiert." Die Gebietskörperschaft habe sich Ende 2008 ausschließlich durch variabel verzinste Darlehen finanziert, wobei die Hälfte der Finanzschulden auf Fremdwährungskredite entfiel. Dem daraus resultierenden Finanzierungsvorteil (etwa durch niedrigere Zinsen oder einem sinkenden Wechselkurs der Fremdwährung, Anm.) stand ein "hohes Zinsänderungs- und Wechselkursrisiko" gegenüber. Zu den Guthaben der Wiener heißt es hingegen: "Das Veranlagungsportfolio war konservativ zusammengesetzt."

Und sie bekommt noch Schrägrunzeln dazu, die Frau Sopherl, zu den Längs- und Querrunzeln.

Grauslich schaut das aus, grauslich!

Nein, nicht nur das Durcheinander auf ihrer Stirn.

 

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